Sollte man die Nachtspeicherheizung abschaffen? Webertherm kommentiert 3.75/5 (4)

| April 20, 2017 | Nachtspeicherheizung, Strom & Verbrauch
Webertherm Michaela Weber

Frank Noack: Frau Weber, kommen wir zum Thema Nachtspeicher. Was halten Sie denn von der Abschaffung der Nachtspeicherheizung?

Michaela Weber: Ja, die Nachtspeicherheizung liebe ich „besonders“. Von der Abschaffung halte ich sehr viel. Ich habe viele Kunden, welche Ihre Nachtspeicherheizung abschaffen wollen, weil die Stromkosten so hoch sind.

Die meisten Nachtspeicherheizungen sind sehr hoch dimensioniert. In einem 25qm Wohnzimmer steht oft noch ein 6kW-Nachtspeicherofen. Der Nachtspeicherofen läd ja in der Nacht 8 Stunden auf und wenn das Gebläse eingeschalten wird, hat man richtig schöne Staubwolken im Wohnzimmer. Wenn man Pech hat, ist die Nachtspeicherheizung bereits ab 17 Uhr kalt und dann sitzt man wieder mit einer dicken Jacke und einer Decke im Wohnzimmer auf dem Sofa. Wenn der Ofen leer ist, dann ist er leer. Und sobald man die Lüftung einschaltet, wird der Nachtspeicher noch schneller leer.

Die meisten meiner Kunden hatten dazu leider auch keine intelligente Steuerung, sondern nur ein Rädchen zum einstellen der Temperatur. Das wars. Dann gibt es auch noch die direkte manuelle Aufladesteuerung am Gerät. Obwohl seit längerem in Nachtspeicherheizungen kein Asbest mehr verbaut wird, wollen selbst die Kunden auch ein 10 Jahre altes Gerät austauschen. Wenn ich von Nachtspeicherheizung auf Infrarotheizung wechsele, kann ich davon ausgehen, dass ich mindestens die Hälfte an der zu installierenden Wattleistung spare und somit natürlich auch meinen Verbrauch reduziere – ganz klar.

Frank Noack: Und wie erfolgt die Entsorgung der alten Nachtspeicheröfen?

Michaela Weber: In der Regel kommt der Elektriker und klemmt diese ab. Wenn ein sogenannter Schamottstein im Nachtspeicherofen verbaut ist, muss dieser entfernt werden. Weiteres Metall kann separat entsorgt werden. Für die Installation einer Infrarotheizung verwenden die Elektriker manchmal sogar auch die alten Festanschlüsse der Nachtspeicherheizungen.

Fakt ist: Die Nachtspeicherheizungen verbrauchen zuviel Strom. Die älteren noch mehr als die jüngeren Geräte. Allerdings brauchen diese neuen Nachtspeicherheizungen trotzdem noch zuviel Strom. Wenn ich für ein Einfamilienhaus von 120 qm 400 EUR Strom pro Monat zahlen muss, dann ist das ganz schön viel. Meine Kunden sparen ca. 50% der Stromkosten gegenüber der Nachtspeichergeräte. Manche meiner Kunden konnten sogar bereits 70% der Heizstromkosten einsparen, da in den Häusern teils noch sehr sehr alte Nachtspeichergeräte verbaut waren. Das waren aber richtige Stromfresser und Dreckschleudern dazu!

Warum Dreckschleuder? Achten Sie mal darauf, wenn im Frühjahr die Sonne durch das Fenster strahlt. Dann können Sie ganz genau sehen, wie der Staub in der Luft verwirbelt wird. Diesen Straub atmen wir ein – das ist nicht besonders gesund.

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2 Kommentare zu “Sollte man die Nachtspeicherheizung abschaffen? Webertherm kommentiert”

  1. Ich habe mir ein Angebot machen lassen zur Entsorgung der Nachtspeicher in meiner Wohnung, aber das soll pro Gerät 400 Euro kosten – ist das normal?

  2. Hallo Martin,
    nein das ist nicht normal. Es sei denn die Nachtspeicherheizungen sind sehr groß, haben Asbest und müssen vor dem Abtransport in einem Asbest-Systemzelt demontiert und dann in einzelteilen abtransportiert werden. Das macht man in der Regel dann, wenn das Gerät nicht in einem Stück z.B. über die Treppe abtransportiert werden kann. Dann könnte es teuer werden. Sie können uns gerne eine Anfrage zur Entsorgung von Nachtspeicheröfen stellen. Sollte keine Zerlegung bei Asbest nötig sein, liegen Sie bei unserem Entsorgungspartner bei nur ca. 1/3 des von Ihnen angegebenen Preises.

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