Marmorheizung oder Infrarotheizung? Expertin Michaela Weber erklärt 4.5/5 (2)

| April 20, 2017 | Branchen Themen
Webertherm Michaela Weber

Frank Noack: Frau Weber, was halten Sie von Marmorheizungen?

Michaela Weber: Das ist genau die richtige Frage. Also wenn ein Kunde eine Marmorheizung haben möchte, dann kann er diese selbstverständlich auch von mir erhalten. Bei einer Marmor- oder Natursteinheizung habe ich aber den Speicherstein. Das heisst, dass der Speicherstein erst aufgeheizt werden muss und diese gibt dann die Wärme wieder ab. Allerdings hat eine Natursteinheizung zu 50% Strahlung und der Rest ist Konvektionswärme. Wenn ich eine Infrarotheizung haben möchte, dann hat eigentlich der Speicherstein da gar nichts drin verloren. Das sagt Ihnen auch jeder Physiker.

Beim Speicherstein habe ich immer das Problem, dass der Stein erst aufgeheizt werden muss. Das bedeutet, dass die Natursteinheizung träger arbeitet. Sobald die Heizung ausgeschaltet ist, hält der Speicherstein natürlich auch die Wärme und gibt diese an den Raum ab. Allerdings ist das dann die Konvektionswärme mit Verwirbelung des Staubes. Die Konvektionswärme wollen wir doch aber vermeiden.

Frank Noack: Aber die Marmorheizung ist doch auch ein Speichermedium. Wie unterscheidet sich Ihrer Meinung nach der Speicherstein mit der speicherfähigen Materie im Raum? Das sind ja schließlich beides Speichermedien.

Michaela Weber: Die speicherfähige Materie im Raum nimmt doch aber die Infrarotstrahlen auf. Und die Materie gibt die Wärme an den Raum gleichmäßig ab. Bei diesem Prinzip der Wärmeabgabe, habe ich aber nicht die typische Staubverwirbelung. Die Natursteinheizung strahlt zwar auch an die Materie, allerdings ist der Konvektionsanteil hierbei höher, was die Staubverwirbelung begünstigt.

Frank Noack: Ist denn eine Marmorheizung auch für die Deckenmontage geeignet?

Michaela Weber: Ich würde eine Marmorheizung auf Grund des Gewichtes nicht an die Decke hängen. Aber normalerweise werden Marmorheizungen nicht mit Deckenhalterungen geliefert, weil diese Heizungen einfach zu schwer sind.

Frank Noack: Nun haben Sie gesagt, dass eine Marmorheizung mehr Konvektion erzeugt. Was halten Sie denn von dem Einsatz einer Marmorheizung im Wintergarten? Denn hier im Wintergarten benötigen wir bekanntlich ja mehr Konvektion, da die große Glasfront im Wintergarten keine Strahlung aufnehmen und wieder abgeben kann.

Michaela Weber: Ja, allerdings benötigt man für einen Wintergarten sehr viel mehr Leistung. In einem Wintergarten würde ich spezielle Hochleistungs-Glaspaneele an die Balken der Decke montieren. Ich kann Ihnen sagen warum. Diese Hochleistungspaneele haben eine spezielle Technik mit einer Oberflächentemperatur von 160°C mit einer enormen Strahlungstiefe. Diese Heizplatten empfehle ich dem Kunden für den Wintergarten. Allerdings sollte man die Paneele so montieren, dass die Strahlung den Fußboden und die Hauswand erreicht und nicht aus dem Seitenfenster des Wintergartens hinaus strahlt.

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